Anwendungsgebiete, Beispiele und Meinungen

Schreibbewegungstherapie

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Vorschularbeit/Kindergarten

Eine von uns entwickelte Vorschularbeit, unabhängig vom Entwicklungsstand des Kindes, ist das Schreibbewegungstraining.

Auf spielerische Weise erlernen die Kinder die Grundbewegungen, die für das Schreiben notwendig sind. Das heißt: Die Bewegung kommt vor der Form.

Im heutigen Schulsystem wird dieses leider meistens vernachlässigt. Dies bedeutet für die Kinder oft Frustration, verkrampfte Stifthaltung und somit auch eine verkrampfte Schrift. Die daraus resultierende Unsicherheit spiegelt sich nicht selten in Verhaltensauffälligkeiten sowie Lernschwierigkeiten wider.

Mit der Schreibbewegung trainieren wir außerdem

  • die Augen-Handkoordination
  • die Raum- und Körperwahrnehmung
  • die Feinmotorik
  • die Aufmerksamkeit
  • die Kraftdosierung
  • das Gefühl für Rhythmus

Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die

  • Fingerbeweglichkeit und Stärkung der Muskulatur
  • Handgeschicklichkeit
  • Stifthaltung
  • Lateralität

Aufgelockert werden die Stunden mit dem „Schreibtanz“ nach Ragnhild Oussoren-Voors.

Im Laufe des Schreibbewegungstrainings bereiten wir die Kinder durch einen ritualisierten Ablauf auf die Schulstruktur vor. Sie entwickeln ein angemessenes Aufgaben- und Leistungsbewusstsein und lernen achtsam mit sich und anderen umzugehen.

Unser Ziel: Ein Kind, das selbstbewusst mit Freude und Kreativität die Schullaufbahn beginnt!

Das Schreibbewegungstraining ist ausgelegt auf das Vorschuljahr und findet einmal wöchentlich in Kleingruppen für ca. eine Stunde statt.

 

„Der Kleine Kindergarten“ ist überzeugt von der bereichernden Methode durch das Schreibbewegungstraining

„Unser Konzept, unterstützt und gelebt von den Erzieherinnen, Kindern und Eltern, fördert das ganzheitliche, auf Partizipation beruhende Erkennen und Erleben gemeinsam mit den Kindern. Unsere Erfahrungen zeigen, dass wir ihnen die Möglichkeit geben sollten, sich in verschiedenen Bereichen auszuprobieren, zu lernen, zu experimentieren, zu beobachten und kreativ zu sein.

Deshalb ist in unserer Einrichtung das wöchentliche Schreibbewegungstraining nicht mehr weg zu denken. Es ergänzt und unterstützt unsere Pädagogik, fördert und fordert unsere Vorschulkinder in ihrer Entwicklung.
Eltern und Grundschullehrer bestätigen uns regelmäßig wie gut die Kinder in dem Bereich der Konzentration, der bestehenden Regeln und Grenzen im Umgang mit Buchstaben und Zahlen vorbereitet sind. Das ermöglicht den Kindern einen selbstbewussten Start in das Schulleben.
Es ist immer wieder erstaunlich, was die Methoden, die Beobachtungen und das Augenmerk auf die Körpersprache über das Kind erkennen lassen.
Die Kinder sind nach der längeren Phase der Konzentration erstaunlicherweise entspannt und fröhlich.

Im Laufe des Vorschuljahres verändert sich ganz erkennbar die Bewegungsfreude der Kinder im Alltag, aber im Besonderen auf dem Papier.
Auffällig ist, dass Kinder ( oft Jungen), die eigentlich nicht gerne malen oder sich für Buchstaben und Zahlen wenig interessieren, nach eine Phase mit der Schreibbewegung, kreativer im Umgang mit Stiften werden. Sie malen detaillierter und dadurch stärkt sich auch die Kommunikation, denn es werden manches Mal Geschichten zu den Bildern erzählt.

Eine flüssige, leichte, entspannte und somit schmerzfreie Mal- und Schreibweise festigt sich durch das regelmäßige Üben stetig.
Durch die Beobachtung der Therapeutin und auch das der Kinder werden Fehlhaltungen früh bemerkt, trainiert und behandelt.
Introvertierte Kinder entwickeln zeitgleich mit ihren Erfahrungen auch ein besseres Selbstbewusstsein.

Der Muskeltonus im ganzen Körper wird verändert, da besonders Übungen mit den Armen und Fingern ausgeführt werden.
Bewegungen in alle Richtungen werden durch die verschiedenen Übungen erkundet und den Kindern fällt es deshalb leichter, Buchstaben zu schreiben.
Das Verständnis dafür, wie Schreiben überhaupt funktioniert und welche Regeln beachtet werden müssen, wird entwickelt und auch an jüngere KiGa Kinder weitergegeben.
Gleichbleibende Übungen werden durch die Wiederholungen und die damit verbundene Konzentration konditioniert.

Aus großen Bewegungen auf großen Papierbögen, die viel Raum benötigender den Körper, werden im Laufe der Zeit kleine Übungen auf kleinen Blättern am Tisch.
Die Kinder bemerken selbst die Fortschritte und werden immer sicherer.

Der Austausch mit der Schreibbewegungstherapeutin bestätigt und ergänzt unsere Beobachtungen und Einschätzungen des Entwicklungsstand der Vorschulkinder. In unseren Elterngesprächen werden diese Erkenntnisse und Anregungen intensiv eingebunden.

http://der-kleine-kindergarten.de/

Frühförderung

Als freie Mitarbeiterin in einer heilpädagogischen Praxis setze ich die Schreibbewegungstherapie auch im Rahmen der Frühförderung ein. Unter Frühförderung versteht man pädagogische und therapeutische Maßnahmen für Kinder, die von einer Behinderung betroffen oder von ihr bedroht sind. Sie wird üblicherweise als Eingliederungsmaßnahme von den Landkreisen finanziert. Sie richtet sich in der Regel an Kinder im Alter bis zur Einschulung, die aufgrund von Entwicklungsdefiziten im Bereich der Wahrnehmung, der Sprache, der Motorik, aber auch im sozial-emotionalen Bereich, Schwierigkeiten haben, am sozialen Leben teilzunehmen.

Für unsere Kinder in der Frühförderung stellt die Einschulung mit all ihren neuen Aufgaben eine große Herausforderung dar. Viele von ihnen leiden u.a. unter einer muskulären Dystonie, einem gesteigerten oder verminderten Muskeltonus. Dies äußert sich auch in allen motorischen Bereichen, in der Schule aber vornehmlich im Bereich des Feinmotorik. Für das Erlernen vieler, für die Schule so wichtigen, Grundfertigkeiten benötigen sie besonders viel Zeit und Übung. Oft besitzen die Kinder schon ein deutliches Störungsbewusstsein bzgl. ihrer Entwicklungsdefizite. Sie haben zu oft erlebt, dass sie etwas nicht so gut können wie Gleichaltrige. Zu den erlebten Misserfolgserlebnissen gesellt sich schnell eine negative Erwartungshaltung. „Ich kann das sowieso nicht!“ äußern sie meist resignativ, wenn sie aufgefordert werden, diese Fertigkeiten zu üben. Viele verweigern sich gänzlich, diese für die Schule so wichtigen Techniken zu trainieren. Nicht selten erfahren sie bereits in diesen Situationen Druck von Eltern und Erziehern, spätestens aber nach der Einschulung, wenn in der Schule genau dies von ihnen gefordert wird.
Die Schreibbewegungstherapie gibt uns die Möglichkeit, mit diesen Kindern einen freudigen Zugang zu diesen Fertigkeiten zu entwickeln. Mit spielerischen Übungen wird zunächst versucht, einen Abbau der hemmenden Faktoren, die zur Verkrampfung der Motorik führen, zu erreichen. Mit den großen, auch beidhändig auszuführenden Bewegungen gelingt es meist sehr schnell, positiv auf den Muskeltonus einzuwirken und eine Balance zwischen Spannung und Lösung zu erreichen. Ich bin immer wieder überrascht, wie rasch es gelingt, den Negativerfahrungen der Kinder positive Erfahrungen entgegenzusetzen und damit ihre Frustration bzgl. feinmotorischer Aktivitäten zu überwinden und sogar Freude bei diesen Tätigkeiten zu entwickeln. Dabei spielt eine große Rolle, dass sie nicht einer vorgegebenen Form folgen müssen, sondern über die Bewegung ihren eigenen Ausdruck finden dürfen.

Eine Mutter schickte mir einmal einen kleinen Film, in dem ihr Sohn, der noch wenige Wochen vorher nicht bereit war, überhaupt etwas zu malen, jetzt seine Freunde dazu animierte, gemeinsam mit ihm auf dem Gehweg vor dem Haus mit Kreide meterlange Reihen von Schleifen und Arkaden zu malen.

In der Regel waren es lediglich fünf Übungen, die ich allerdings in unterschiedlicher Art und Weise einsetzte, sei es mit den Fingern in der „Luft“, mit Kreide auf einer großen Tafel, mit Wachsmalblöcken auf Packpapier oder mit Fingerfarben oder Rasierschaum auf einem glatten Untergrund (Spiegel). Ich achtete stets darauf, diese Übungen mit positiven Erfahrungen und sehr viel Spielfreude zu unterlegen. Die Kinder verinnerlichten diese wenigen Übungen und freuten sich, sie in immer neuer Gestalt wiederzuerkennen. Wir begannen, die Bewegungen mit Geräuschen zu begleiten, wir stampften mit dem Füßen beim Regenspiel, ließen den Ball pfeifen beim Toreschießen und atmeten laut bei den Schwimmkreisen mit etc.. Wir erdachten uns Szenarien/Geschichten, in denen unsere Übungen ihren natürlichen Raum fanden. Schließlich begannen die Kinder, auch Freude an kleineren Bewegungen zu entwickeln. Sie hatten ihren eigenen Bewegungsrhythmus gefunden. Ihre Bewegungen wurden immer entspannter, sie fielen ihnen immer leichter und wirkten in ihrer Ausführung immer flüssiger und schwungvoller. Die Kinder wirkten auch in anderen Bereichen zentrierter, ausgeglichener und aufgeschlossener. Sie begannen sogar zuhause mit ihren neuen Fähigkeiten zu experimentieren und entwickelten Freude an den vorher so negativ besetzten feinmotorischen Tätigkeiten.

Auch in der Arbeit mit jüngeren Kindern (ab ca. 4 Jahren) habe ich positive Erfahrungen mit schreibtherapeutischen Übungen sammeln können. Allerdings bedurfte es in dieser Altersgruppe einer noch stärkeren Einbindung der Übung in spielerische Situationen gemeinsam mit anderen Kindern.

Seit kurzem arbeite ich mit einem sechsjährigen Mädchen mit einer Autismus-Spektrum-Störung. Bei ihr kombiniere ich die Übungen der Schreibbewegungstherapie mit Elementen aus dem BrainGym®. Sowohl die Eltern als auch die Erzieher stellen bereits positive Veränderungen bei ihr fest.

Die Schreibbewegungstherapie ist zu einem wichtigen und geschätzten Bestandteil meiner Arbeit mit Kindern in der Frühförderung geworden.

Ursula Hüsing

Mit Senioren

Die Schreibbewegung fördert das Selbstbewusstsein, das Selbstwertgefühl, die Präsens, die Motorik und die geistige Beweglichkeit.

Mit zunehmendem Alter wird weniger geschrieben, weil sich oft Steifheit in den Händen einstellt. Durch die motorischen Übungen wird die Beweglichkeit der Finger positiv beeinflusst.

Das Gehirn bleibt auch im Alter in der Lage neue neuronale Verbindungen zu knüpfen. Die Schreibbewegungsübungen regen die Gehirnzellen an und damit auch die Neubildung von Verknüpfungen. Außerdem können Gefühle, Erinnerungen und Ereignisse ins Bewusstsein gebracht und somit kommuniziert werden. Regelmäßige Stunden und der ritualisierte Übungsablauf hilft besonders demenzkranken Menschen, die oft unter einer inneren Anspannung leiden.

Unsere Erfahrung zeigt, dass es möglich ist, durch rhythmisches Arbeiten, in einen Zustand der inneren Ruhe und Zufriedenheit zu gelangen.

Fallbeispiele

Maditha, 5. Klasse

Hier zeigt die Schülerin, wie sie mit Schwung nach hinten zieht und den Arm und die Hand weiter schwingen lässt.

Julia, 5. Klasse

Diese Schülerin ist Linkshänderin und meistert die Aufgabe sehr gut. Auch hier zeigt sich, dass mit kräftigen, schwungvollen Bewegungen die Linien auf das Papier gezogen werden.

Paula, 8 Jahre

Als Erika ein Schreibbewegungstraining beginnt, hat sie die 2. Klasse mit guten Noten beendet. Sie ist sportlich begabt und wird als ein fröhliches Kind erlebt. In der Schule fällt auf, dass sie sich leicht ablenken lässt und Flüchtigkeitsfehler macht. In ihrer lebhaften Art verhält sie sich manchmal sehr sprunghaft.

Das Schreibbewegungstraining hat dazu geführt, dass sie sich besser konzentrieren kann und dadurch in der Schule bessere Leistungen erzielt. Die Eltern beobachten ein besseres Selbstwertgefühl und mehr Selbstsicherheit.